Fotothek Logo

Fotothek GmbH
André Gutzwiller
Stationsstrasse 5
CH-8492 Wila

079 296 76 15
look@fotothek.ch

Home Architektur Industrie Porträt Fotostudio Kunstwerke Presse Reportage Paltis Kontakt Archiv


♦  Bäretswil  ♦  Bauma  ♦  Dübendorf  ♦  Effretikon  ♦  Fällanden  ♦  Fischenthal  ♦  Gossau  ♦  Greifensee  ♦  Grüningen  ♦  Gündisau  ♦  Hinwil  ♦  Hittnau  ♦  Illnau-Effretikon  ♦  Lindau  ♦  Pfäffikon  ♦  Russikon  ♦  Rüti  ♦  Schlatt  ♦  Seegräben  ♦  Sternenberg  ♦  Turbenthal  ♦  Uster  ♦  Wald  ♦  Weisslingen  ♦  Wetzikon  ♦  Wila  ♦  Wildberg  ♦  Wolfhausen  ♦  Zell  ♦ 



Pressefotografie

Frage wo du stehst, Teil 1

In dieser sechsteiligen Serie werfe ich den Blick auf Begebenheiten die sich im Tösstal als selbstverständlich etabliert oder unauffällig eingefügt haben und stelle Fragen die es zu beantworten gilt.

Am Waldrand nordöstlich von Tablat, abseits vom Wanderweg, steckt ein metallisches Gebilde in der Wiese. Auf den ersten Blick ähnelt es einem Aschenbecher im Freibad, der neben dem Badetuch in den Boden gesteckt wird. Badetücher können keine ausgemacht werden und das nächste Freibad befindet sich in Turbenthal, ein zweiter Blick wird notwendig.

Beim genaueren hinsehen wirkt die Konstruktion recht aufwendig, die Funktion muss eine andere sein. Die Stange ist in der Höhe verstellbar und steckt, recht stabil im Gelände fest. Das orange markierte Ende deutet darauf hin, gesehen werden zu wollen und lädt den Betrachter ein, näher zu treten. In greifbarer Nähe drängt sich ein wissenschaftlicher Zweck auf. Es sind keinerlei mechanischen Teile auszumachen, die eine weitere Klärung zulassen. Der Betrachter würde fragend zurückgelassen, wäre da nicht eine Etikette mit einer gross gedruckten Seriennummer und einer Firmenadresse in Rapperswil, inklusive Telefonnummer die gewählt werden will. Wir beugen uns dem Willen und rufen dort an.

Die wissenschaftliche Konstruktion am Waldrand von Tablat hat uns letzte Woche aufgefordert eine Telefonnummer zu wählen. Am anderen Ende der Leitung nimmt eine hochmotivierte Wissenschaftlerin den Hörer ab. Sie scheint dankbar zu sein für das Interesse an ihrer Arbeit. Unaufhörlich sprudeln die Informationen aus ihr heraus.

Schnell klären sich alle Fragen. Die Firma FUB AG (Forschungsstelle für Umweltbeobachtung) in Rapperswil hat diesen Passivsammler bei Tablat installiert. Er dient dazu Immissionen in der Luft zu messen und gehört zu einem Schweizweiten Netz für ein Monitoring der gemessenen Schadstoffe.

Der Ursprung liegt in den dramatischen Zeiten der 70-er Jahre. Damals wurde der Saure Regen und dessen Folgen ins Bewusstsein gebracht. Der Saure Regen enthielt zu viele Luftverunreinigungen wie Schwefel und Stickoxide. Die Folge davon war das sogenannte Waldsterben.

Die Massnahmen, die von vielen Staaten gemeinsam beschlossen und in den 80-ern eingeleitet wurden, zeigten gute Erfolge. Kohle wurde entschwefelt, Automotoren, Kehrichtverbrennungsanlagen und die Industrie erhielten Abgasfilter und umweltfreundliche Technologien. Diese sind so erfolgreich, das einige Schadstoffe deutlich reduziert werden konnten, die Immissionswerte z.B. für Schwefeldioxid sind heute in der Schweiz kaum mehr messbar. Nur im Bereich der Landwirtschaft sind die Ammoniak-Werte noch zu hoch, obwohl Massnahmen wie Schleppschläuche beim Pschütten oder das Abdecken von Güllegruben ergriffen werden.

Zu hohe Ammoniak Konzentrationen führen zu einer Überdüngung der Wälder, Moore und Trockenwiesen. In der Folge werden z.B. die Bäume bequem und schlagen nicht mehr so tiefe Wurzeln. Der Wind bringt sie leichter zum Umstürzen. Im weiteren kommt es zu Erosion, Schwächung der Hänge und einem Rückgang in der biologischen Artenvielfalt.

Mit diesem kleinen, unscheinbare Passivsammler in Tablat kann also die Luftqualität überprüft werden und er hilft mit, dass wir auch in Zukunft im Tösstal in einer intakten Natur gesunde Luft atmen können.

16.07.2025/Gu

Instagram Fotothek    Linked-in Fotothek    Fotothek in der Region