Beim Gemeindehaus in Bauma buhlen ein grosser Infokasten und eine grüne Säule mit der Aufschrift AED um die Gunst der Passanten.
Die grüne Säule ist clever und hat sich eine Blinklicht einbauen lassen, das in der Nacht in einem Herzschlag ähnlichen Rhythmus aufblitzt. Sie gewinnt den Wettbewerb um die Aufmerksamkeit, obwohl sich der Zweck der grünen Säule nicht einfach so erschliesst.
Grün als Signalfarbe wird für die Beschilderung der schnell befahrenen Autobahn verwendet. Und Verkehrsampeln sind grün, wenn die Fahrbahn frei ist.
Die Säule will uns also sagen dass hier keine Gefahr besteht wenn wir schnell handeln. Beim näheren herantreten wir der Blick auf den Inhalt der Säule gelenkt, der offenkundig herausgenommen werden will. Ein dreisprachiger Text auf dem transparenten Türchen klärt uns auf. Die Tür steht unter Alarm, der Inhalt soll nur im Notfall verwendet werden. Eine ikonographische Abfolge bittet darum, zuerst die Telefonnummer 144 anzurufen und erst dann den Inhalt an sich zu nehmen. Scheinbar braucht die Entnahme und die Benutzung ein Beratungsgespräch. Wir klinken uns da ein und lassen uns beraten.
AED bedeutet „Automatischer Externer Defibrillator“. Damit ist ein ähnliches Gerät gemeint mit dem in den Notartzserien im Operationsaal der Herzschlag des Patienten mobilisiert wird. Im Ernstfall wird der AED genau für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Dabei fällt die Automatische Funktion besonders ins Gewicht.
In einer Notsituation, in der ein Mensch nicht mehr bei Bewusstsein ist, ist es in jedem Fall ratsam den AED zu benutzen. Nach dem öffnen der Box auf der grünen Säule wird der AED aktiviert und führt den Ersthelfer, mit klaren akustischen und visuellen Anweisungen, durch die Benutzung. Sind die Elektroden erst einmal richtig auf dem Brustkorb platziert überprüft der AED automatisch den Herzrhythmus des Patienten und entscheidet, ob eine Schockabgabe notwendig ist. Die Herzmassage und dir künstliche Beatmung, muss weitergeführt werden bis der Patient wieder bei Bewusstsein ist oder die Sanität eingetroffen ist.
Bei einem Unfall ist es ratsam den Defibrillator auf jeden Fall zu aktivieren. Auf dem Gemeindegebiet von Bauma gibt es momentan 12 öffentlich zugängliche AED Geräte. Grosse Firmen stellen Ihre eigenen Geräte bereit so z.B. Schindler & Scheibling AG und Natüri Züri Oberland AG. In Dillhaus gibt es die Eigentümergemeinschaft Nörgelbach die einen AED auf privater Basis betreibt. Die Gemeinde Bauma unterstützt, seit diesem Jahr, Dritte bei der Anschaffung von AED Geräten finanziell, wenn diese AED Lücken im Netzwerk füllen und rund um die Uhr öffentlich zugänglich sind. Alle Standorte in der ganzen Schweiz sind auf dieser Page aufgeführt: www.defikarte.ch
Es ist also sinnvoll den AED lieber einmal zu viel aus der Box zu nehmen als ihn aus Angst nicht zu benutzen. Wer allerdings solche Geräte mutwillig entwendet macht sich des Diebstahls bzw. der Sachbeschädigung schuldig und lernt die Polizei persönlich kennen. Übrigens wird bei der Entnahme aus der Box die Sanität nicht automatisch alarmiert, darum der Hinweis zuerst die Nummer 144 zu wählen.
16.07.2025/Gu